Na Buddy, willst du der Stadt entfliehen und lieber frische Waldluft schnuppern? Berge erklimmen, schöne Aussichten genießen? Dann ab, Mutter Natur ruft. Aber denk’ an die richtige Trekking-Ausrüstung.
Wandern und Trekking ist längst kein Geheimtipp mehr. Immer mehr Menschen suchen in der Natur den Ausgleich zu ihrem Bürojob. Kein Wunder, denn wir brauchen alle mal eine Prise frische Luft um die Nase. Das Auge möchte ab und an etwas anderes sehen als Beton, Asphalt und Blechlawinen. Und zwar Natur. Grüne Bäume, klare Bergseen, gurgelnde Bäche und Flüsse und und und. Was liegt da näher, als eben zum Wochenende auf eine Wandertour zu gehen? Oder gar für mehrere Tage auf eine Trekkingtour. Was der Unterschied zwischen Wandern und Trekking ist? Mmh, beim Wandern im Harz, Schwarzwald oder in den Alpen gehst du quasi morgens los und bist (spätestens) abends wieder daheim. Machst also eine typische Tagestour. Mit leichtem Gepäck. Sprich: etwas Futter, viel Trinken und vielleicht noch Kamera und Regenjacke.
Basis: Welcher Rucksack für Trekking?
Trekking ist dann schon mehr. Eine Tour über mehrere Tage. Samt Zelt und Co. Wichtigste Ausrüstung beim Trekking sind die „großen Drei“: ein Rucksack mit genug Volumen (50 bis 60 Liter), Schlafsack plus Isomatte (quasi eins) sowie ein Zelt oder zumindest ein Tarp. Einfach kaufen ist aber nicht. Als Anfänger stehst du vor einem Sortiment, das leider so breit und tief ist, dass du gleich wieder aufgeben willst. Ganz so schlimm ist es aber nicht. Zumindest, wenn du halbwegs weißt, WAS du willst. WOHIN du willst. WIE lange du unterwegs sein willst. Der größte Rucksack muss es also nicht gleich sein. Wahrscheinlich auch kein Winterschlafsack. Auch kein Zelt für den Einsatz in allen vier Jahreszeiten, das obendrein sturmfest ist und selbst Schnee aushält. Geh’ es ruhig an. Und vor allem: überschätze nicht deine Fitness.
Mach’ daher erst mal Tagestouren. 10 km. Dann 15 und noch später 20 km. Wenn du diese schaffst, kannst du eine erst kleine Trekkingtour über zwei drei Tage probieren. Hierzu brauchst du gar nicht mal viel. Ein Rucksack mit 40, 50 Liter langt bereits. Bei einer Hüttentour – also mit Übernachtung in Hütten und somit ohne Zelt, dafür nur mit einem leichten Schlafsack – reicht sogar ein Rucksack mit rund 40 Liter. Schläfst du draußen, kommst du um einen Schlafsack und eine Isomatte allerdings nicht herum. Im Sommer reicht in der Regel aber ein leichter Schlafsack. Obacht gilt, wenn du in den Bergen unterwegs bist. Hier können die Nächte selbst im Sommer frisch sein. Ein Sommerschlafsack mit einer Temperaturgrenze zwischen zwei bis zehn Grad Celsius sollte dich dennoch locker vor dem Erfrieren bewahren.
Kuppel oder Tunnel: Die besten Trekkingzelte?
Beim Zelt ist das ganze schon schwieriger. Zum einen gibt es zig Typen. Und zwar
- Kuppelzelt,
- Tunnelzelt,
- Einbogenzelt,
- Pyramidenzelt (Mid) oder
- Geodät.
Dazu kommen noch weitere, recht besondere Typen wie
- Wurfzelt,
- Hängemattenzelt,
- Biwakzelt,
- Ultraleichtzelt,
- Tarp oder
- Biwaksack.
Das Ultraleichtzelt ist quasi eine Idee für Fortgeschrittene bzw. UL-Trekker. UL steht für Ultralight(wandern). Also Wandern mit möglichst wenig Gewicht. Das macht durchaus Sinn, schonst du so doch deine Gelenke, Muskeln und Fitness. Dafür verzichten Ultraleichtwanderer allerdings auf Komfort. Weil sie halt vieles wegen dem Gewicht weglassen. Das Tarp hingegen ist lediglich eine Zeltplane, die dir als Dach dient und dich vor Regen schützt. Gegen Mücken und andere lästige Insekten taugt das Tarp jedoch nicht. Im Sommer und je nach Gegend ist ein richtiges Zelt daher besser. Dann solltest du aber auch wieder auf eine gute Belüftung achten. Das Tunnelzelt wäre hier keine gute Option, weil dieses bei Hitze zur Sauna mutieren kann.
Wobei es hier auch klar auf das Material deines Zelts ankommt. Baumwolle ist vom Klima top, dafür schwer. Außerdem trocknet Baumwolle nur langsam, Stichwort Regen. Polyester und Nylon trocknen hingegen schnell und sind obendrein leicht. Doch dafür sind diese Materialien quasi luftdicht. Stichwort Sauna. Eine gute Belüftung bietet dir übrigens in der Regel das Kuppelzelt. Allerdings ist hier wieder die Raumnutzung nicht so gut wie beim Tunnelzelt. Du siehst, das richtige Zelt zu finden, ist gar nicht so einfach.
Tipp: Eine gute Hilfe findest du auf wanderzelt.de, dem Ratgeber zu Trekkingzelten schlechthin. Schau’ einfach rein, Infos zum Thema findest du hier wirklich zuhauf.
Kleidung: Welche Schuhe für Trekking
Kaum weniger wichtig ist deine Kleidung. Denn gerade beim Trekking gilt der bekannte Spruch
„Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung“
wie kaum sonst irgendwo. Eine leichte Regenjacke gehört daher selbst im Sommer in den Rucksack. Vor allem in den Bergen. Ansonsten sollte deine Grundausrüstung in punkto Wanderkleidung folgende Dinge umfassen:
- Funktions-Shirt,
- lange Hose,
- Unterwäsche aus Merinowolle,
- Wandersocken,
- Wind- und Regenjacke,
- Pullover oder Fleecejacke.
Damit wären die nötigsten Basics genannt. In den kälteren Monaten sowie vor allem im Winter musst du deine Ausrüstung entsprechend anpassen. Tipp: Statt einem dicken Pullover und einer dicken Jacke setzte besser auf das Zwiebelprinzip. Durch die einzelnen Luftschichten zwischen den Kleidungsschichten isoliert du deinen Körper deutlich besser. Ein zweites Paar Wandersocken zum Wechseln schadet ebenfalls nicht. Was hingegen Blödsinn ist, wenn du für jeden Tag Unterwäsche einpackst. Selbst auf einer Trekkingtour über fünf sechs Tage ist das Quatsch. Das Zauberwort heißt waschen. Viel wichtiger: Setze nicht auf Baumwolle. Diese fängt nämlich relativ schnell an zu schnüffeln. Außerdem ist Baumwolle schwer und trocknet nur langsam. Besser: synthetische Stoffe sowie Merinowolle.
Bist du trittsicher und eher im Flachland unterwegs, sind übrigens Trailrunningschuhe eine tolle Alternative zu Wanderstiefeln. Laut Studien sind 100 g weniger am Fuß vergleichbar mit 500 g weniger auf dem Rücken. Ein paar Trailrunner bringt es auf rund 400 g. Zusammen. Ein Paar Wanderstiefel wiegt hingegen locker 1,5 kg. Also das Vierfache. Dabei gelten 1,5 kg schon als „leicht“. Nach 20 km merkst du jedenfalls einen Unterschied. Wobei in den Bergen richtige Wanderstiefel schon ratsam sind. Vor allem dann, wenn du schwache Bänder hast und zum umknicken neigst.
Tipp: Ein Cap, ein Hut oder ein Bandini als Sonnenschutz ist immer eine gute Idee.
Trekking: Wie viel essen? Wie viel trinken?
Ebenfalls wichtig ist das Thema Essen und Trinken. Wie viel Nahrung du benötigst, ist zugegeben sehr individuell. Mancher ist ein wahrer Vielfraß, ein anderer kommt wieder mit relativ wenig aus. Wichtig ist daher eher, WAS du an Nahrung mitnimmst. Da du Gewicht sparen willst, ist alles ohne Wasser gut. Setze also auf dehydrierte Nahrung. Das Wort heißt so viel wie wasserentzogen. Solches Futter kennst du. Denk’ nur mal an die berühmte 5-Minuten-Terrine. Gibt es als Kartoffelbrei mit Zwiebeln, Nudeln mit zig diversen Soßen, China-Süppchen und was auch immer. Zugegeben: Ein Steak vom Grill und ein kühles Bier klingt besser. Doch solche „Nahrung“ brauchst du lediglich mit heißem Wasser aufkochen, fertig. Wasser findest du fast immer. Ein Kocher ist ebenfalls kein Problem.
Kleines Aber: In einem heißen Sommer mit hoher Waldbrandgefahr kann ein Kocher verdammt teuer werden. Weil dann horrende Bußgelder drohen. Zu Recht, wie du zugeben musst. Speziell in Nationalparks und Naturschutzgebieten solltest du dann besser deinen Kaffee kalt trinken. Wichtig: Ohne Brennmaterial läuft kein Kocher. Denke also an Spiritus oder Gas. Cleverer sind daher Holzkocher. Totes Holz und Zapfen findest du unterwegs fast immer. So sparst du wieder Gewicht auf deinem Rücken.
Du musst für einen Kocher übrigens nicht mal Geld ausgeben. Oder zumindest nicht viel. 60, 70 Cent reichen schon. Wie das gehen soll? Mit einem selbstgebauten Dosenbrenner. Für diesen ist lediglich etwas Zeit, etwas Werkzeug, etwas Geschick sowie eine Cola- oder Bierdose nötig. Wie du einen Dosenbrenner selbst bauen kannst, verrät dir zum Beispiel
Trekking für Anfänger: Was ist mit der Hygiene?
Das Thema Hygiene darf auf Trekking-Tour natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommen. Einen fetten Kulturbeutel musst du aber nicht packen. Im Gegenteil. Nimm’ nur das mit, was du wirklich brauchst. Musst du tatsächlich ein Shampoo, ein Duschgel und eine Lotion dabei haben? Wohl kaum. Eine Outdoorseife quasi für alles reicht völlig – ausgenommen die Bartpflege -, spart aber Gewicht und Platz im Rucksack.
Zahnpasta, Sonnencreme sowie Mücken- und Zeckenschutz gibt es in jedem Drogeriemarkt in kleinen Probepackungen. So sparst du ebenfalls Gewicht. Zahnpasta kannst du zudem daheim portionsweise trocken. Verpackt in ein kleines Döschen sparst du schon wieder Gewicht. Alternativ kannst du auch spezielle Zahnpasta-Drops kaufen.
Auch für ein Handtuch gibt es spezielle Lösungen für den Outdooreinsatz. Ein Badetuch brauchst du daher nicht einpacken. Die Alternative findest du in Handtüchern aus Mikrofaser für Sport und Outdoor. Diese sind in der Regel nicht nur extraleicht, sondern trocknen auch ganz schnell. Genau das, was du in der Natur brauchst. Du siehst, du findest für alles Ersatz. Und zwar verdammt praktischen Ersatz.
Trekking für Anfänger: Was braucht man wirklich?
Zuletzt gehören zu einer Trekking-Ausrüstung noch ein paar weitere Basics, an welche du als Anfänger wohl weniger denkst. Und zwar…
- Erste-Hilfe-Set
Ganz wichtig: ein Erste-Hilfe-Set. Am Berg oder im Nassen bist du schnell ausgerutscht, hast dir den Knöchel verstaucht oder dich anderweitig verletzt. Dann bist du froh, wenn du etwas zum Stabilisieren oder Stillen einer Blutung dabei hast. Ebenfalls ein Must-have: Pflaster für Blasen und Druckstellen oder eine Rettungsdecke. - Taschenmesser
Logisch, dass auch ein Taschenmesser in deine Hosentasche gehört. Zum einen kannst du so bei Verletzungen Schnüre oder Pflaster zuschneiden, zum anderen in einer Pause einen Apfel schnippeln. - Karten + Kompass
Zur Orientierung solltest du zudem eine Karte dabei haben. Damit du nachts oder im Nebel die Richtung findest, obendrein einen Kompass. - Taschenlampe
Was dir allerdings nicht viel bringt, wenn es stockduster ist. Daher ist eine kleine Taschenlampe eine gute Idee. - Handy
Dein Smartphone gehört ebenfalls ins Gepäck. Zum einen, wenn du dieses als Navi nutzt. Zweitens, um im Notfall Hilfe rufen zu können.Tipp: Mach’ dein Handy bei Nichtgebrauch aus, so schonst du den Akku. - Survival-Armband
Clever ist außerdem ein Survival-Armband. Manche beinhalten zum Beispiel ein kleines Licht, um in der Nacht die Karte studieren zu können. Immer dabei ist in der Regel eine Pfeife. Mit dieser kannst du in Not das alpine Notsignal absetzen: sechs Pfiffe in der Minute bzw. alle zehn Sekunden. Nach einer Minute wiederholst du das Signal. Hörst du das Signal, kannst du dem Hilfesuchenden mit drei Pfiffen die Minute – also alle 20 Sekunden – antworten.Verlass’ dich nicht auf dein Handy. Eventuell ist dein Akku alle. Oder du hast keinen Empfang. In den Bergen ist das keine Seltenheit.
Das war’s. Damit sind die nötigsten Dinge für eine Trekking-Tour genannt. Viel Spaß!
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Besten Dank für den Verweis auf meinen Dosenkocher! Inzwischen habe ich ein ganzes Buch zum Thema „Kochen ultraleicht“ veröffentlicht. Leseprobe unter: https://happyhiker.de/kochen-ultraleicht/
Gern geschehen, werde ich demnächst auch mal nachbauen. Dein Buch schaue ich mir ebenfalls gern mal an :-)